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Synagoge Graz

Synagoge Graz

Synagoge Graz:

Die alte Grazer Synagoge wurde ebenso wie das Gemeindezentrum, die Volksschule und der Turnsaal von 1890 bis 1892 nach Plänen des Architekten Maximilian KATSCHER gebaut. Er entwarf auch das Kaufhaus „Herzmansky“ in Wien und das Kurhaus in Baden bei Wien. Bis 1938 bildete die Synagoge mit ihrer 30 Meter hohen Außenkuppel das Herzstück der jüdischen Gemeinde in Graz.

Vorbild für den Bau Katschers war die 1938 errichtete Synagoge in Dresden. Sowohl die Strukturierung des Tempels als Zentralbau mit Kuppel als auch die formale Gestaltung mit einem byzantinisch-romanischen Formenrepertoires erinnert an das Dresdner Vorbild, jedoch hat Katscher auch mit eigenen Ideen die Synagoge weiterentwickelt. Dadurch, dass das Gebäude  direkt an der Mur liegt bietet es einen beeindruckenden Anblick.

 

 Die Synagoge wurde im Zuge des Novemberprogroms, auch bekannt als Reichskristallnacht, am 9. November 1938 mit Teilnahme vieler Bürger eigenhändig angezündet und zerstört.

Im Gedenkjahr 1988 wurde am Standort der zerstörten Synagoge ein Gedenkstein errichtet, der an den ehemaligen Tempel und die jüdischen Bürger der Stadt erinnern sollte. Am 21. Oktober 1938 haben alle Parteien im Grazer Stadtparlament einstimmig für die Wiedererrichtung der Synagoge gestimmt.

 

Außen:

Die Grundidee war, dass ca. 9.600 Ziegel der alten, zerstörten Synagoge zum Bau der neuen verwendet werden. Für den Bau der neuen Synagoge wurden vor allem Ziegel, Stahlbeton und Glas verwendet. Die Grundkörper Würfel und Kugel beschreiben den Zentral/Sakralraum der Synagoge und bestimmen auch das äußere Erscheinungsbild.

Die verglaste Kuppel besteht aus 12 Stahlsäulen, die die 12 Stämme Israels repräsentieren sollen. Sie sind paarweise durch Bögen verbunden und in der Kuppel in einem Davidstern vereint. Die Kuppel besteht aus einer fünfteiligen Glaskonstruktion und soll die Zahl der Bücher Mose im Ersten Testament symbolisieren.

 

In jedem Glassegment befinden sich (in Hebräisch geschrieben) die Anfangs- und Abschlussverse der Wochenabschnitte aus den Büchern Genesis, Exodus, Leviticus und Deuteronomium. Der Tisch, auf dem aus der Tora vorgelesen wird, heißt Almemor, oder auch Bimah genannt, nimmt die Mitte des Zentralraumes ein. Die Heilige Lade mit den Thorarollen steht in einer, um zwei Stufen höher liegenden, raumhohen Nische an der Ostwand.

 

 In jeder Synagoge gibt es eine Herrenabteilung, welche getrennt von der Damenabteilung ist.  Die Männerabteilung in der Grazer Synagoge ist um den Almemor angeordnet. Eine erhöhte Plattform, welche den Hauptraum umgibt, bildet die Frauenabteilung. Im Untergeschoss befindet sich das Gemeindezentrum. Dort werden die Feste- bzw. Feierlichkeiten der jüdischen Gemeinde abgehalten.

 

Die Übergabe und Eröffnung der neuen Synagoge an die jüdische Grazer Gemeinde fand am 9. November 2000 im Rahmen einer Feier, unter Anwesenheit vieler Jüdinnen und Juden aus Israel, den U.S.A und weiteren Ländern, statt.

1261 Erste urkundliche Erwähnung von Juden in Graz;

1497 - 1848 Judensperre; 300 Jahre!!

1867 Juden sind gleichberechtigte Österreichische Bürger;

1892 Einweihung der Synagoge in Graz

14. Februar 1938 Auslagen jüdischer Geschäfte werden eingeschlagen; Machtergreifung der Nationalsozialisten, erste Verhaftungswelle

9./10. November 1938 "Reichskristallnacht". Synagoge und Zeremonienhalle werden zerstört und in Brand gesteckt; über 300 Grazer Juden werden ins KZ transportiert

Frühjahr 1940 Graz erklärt sich "judenfrei"; 

1945 Rückkehr einiger weniger Mitglieder der jüdischen Gemeinde und Neubeginn;

21. Oktober 1998 Einstimmiger Beschluss eine neue Synagoge zu bauen;

9. November 2000 Übergabe der neuen Synagoge an die Grazer Kultusgemeinde unter Präsident Konsul Kurt David Brühl

 

 

Traditionelle Gegenstände im Judentum:

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Die Kippa ist die Kopfbedeckung, die beim Gebet aufgesetzt wird. Manche Gläubige tragen sie sogar immer. Sie ist ein Zeichen des Respekts und des Glaubens, dass Gott gegenwärtig ist. 

Der Tallit ist der Gebetsschal. Er ist rechteckig und hat zahlreiche verknotete Fransen, die für die Gesetze der Thora stehen. In der Bibel findet sich die Anweisung, dass die Männer im Gedenken an die Gesetze Gottes Fransen an ihrer Kleidung tragen sollen.

Der Davidstern ist das bekannteste Symbol für das Judentum. Der Davidstern symbolisiert die Verbundenheit des Volkes Israel zu Gott.

Die Menora ist ein siebenarmiger Kerzenleuchter, der im Tempel des alten Jerusalems jeden Tag angezündet wurde

Der Rabbi:

"Rabbi" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Lehrer“. Ein wichtiger Teil der Arbeit eines Rabbis besteht darin, den Menschen etwas über die jüdische Lebensweise beizubringen. Ein Rabbi sollte eine genaue Kenntnis der Heiligen Schrift und der anderen jüdischen Schriften haben und mit den Details der religiösen Bestimmungen und Gesetze vertraut sein.

Der Begriff Thora bedeutet „Gesetz“ oder „Lehre“ und bezieht sich auf die 5 Bücher Mose. Sie ist die Heilige Schrift im Judentum.

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